Standardisierung spart Aufwände und damit Kosten 

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Designsystem

Von der fachlichen Definition über die Umsetzung bis zur Anzeige im Fahrzeug sind viele Fachbereiche aus unterschiedlichen Unternehmen und Gesellschaften an der Entstehung visueller Fahrgastinformation beteiligt. Sie arbeiten für

  • Aufgabenträgerorganisationen 
  • Designagenturen
  • Verkehrsunternehmen
  • Fahrzeughersteller:innen 
  • Sublieferant:innen 

Für die Umsetzung individueller Fahrgastinformationsdesigns entsteht bei den genannten Beteiligten jeweils fachlicher und technischer Aufwand. Weitere Kosten entstehen an den Schnittstellen und im Projektmanagement.

Immer dann, wenn Spezifikationen unvollständig oder unklar sind, entstehen Zusatzaufwände oder es kommt zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen.  

Standardisierung des FGI-Designs senkt Kosten und führt zu besserer Qualität 

Durch die Anwendung standardisierter Leitlinien für die Inhalte und Gestaltung der Fahrgastinformation werden Umsetzungsprojekte erheblich einfacher. 

Abstimmungs- und Koordinationsaufwände entlang aller Stufen der Wertschöpfungskette reduzieren sich. Langwierige Präzisierungen unklarer Vorgaben entfallen. Jeder Umsetzungsbeteiligte hat aufgrund der Erfahrung aus anderen Projekten mit dem gleichen Designstandard ein klares Bild vom fachlichen und technischen Umfang. Nachtragsmanagement oder Verhandlungen über Vertragsstrafen reduzieren sich. 

Branchenweit betrachtet ergibt sich ein weiterer Hebel für Kostensenkung bei der Designerstellung

Für die Erstellung individueller Fahrgastinformationsdesigns müssen Fachexpert:innen mit Designer:innen zusammenarbeiten. In der Regel werden die Screenvorgaben von Designagenturen erstellt, die auch für den Styleguide und den Markenauftritt des Verkehrsunternehmens, der Aufgabenträgerorganisation oder des Bundeslands verantwortlich sind.

Manchmal sind Agenturen zwar auf digitale Medien spezialisiert, aber noch unerfahren bezüglich der Besonderheiten des nicht interaktiven Massenmediums "Bildschirm im Fahrzeug" sowie der diesbezüglichen Bedürfnisse bestimmter Fahrgastgruppen. Nachträgliche Anpassungen am Design sind erforderlich oder ergänzende Vorgaben für alle denkbaren, im Betrieb auftretenden Sonderfälle sind zu ergänzen. Besonders kostenwirksam sind solche Anpassungen am Design, wenn sie erst während des Implementierungsprozesses auffallen.

Durch Anwendung eines Standards – der dennoch an die individuelle Marke anpassbar ist – lassen sich diese Aufwände reduzieren. 

Der richtige Inhalt aus Sicht der Fahrgäste, die intuitive Verständlichkeit und eine gut leserliche Darstellung erfordern eine iterative Produktentwicklung. Dabei muss jede Iteration durch UX-Research begleitet und validiert werden. 

UX-Research kann beliebig aufwändig werden. Kostentreiber sind unter anderem die Anzahl der Interviews in qualitativen Tests oder die Anzahl der Befragten in repräsentativen, quantitativen Tests. Sollen die Tests anstatt in einem Labor in realer Umgebung stattfinden, müssen diese aufwändiger vorbereitet und durchgeführt werden (z.B. Nachbildung eines vollständigen, realen Fahrtverlaufs in verschiedenen Gestaltungsvarianten). Zusätzlich entstehen Rekrutierungskosten für Testpersonen. Besonders hoch sind die Rekrutierungskosten bei speziellen Zielgruppen.

Das hier vorgestellte Designsystem ist bereits umfangreich getestet. Durch eine branchenweite Anwendung können Kosten für UX-Research gespart werden bzw. fallen bei Weiterentwicklung des Standards nur einmal an. Die gesparten Aufwände können in Teilen dazu verwendet werden, die Qualität des Designsystems im Sinne der Fahrgäste noch weiter zu steigern. 

Der größte Kostenblock entsteht bei der technischen Implementierung.

Zum einen muss das Frontend des Fahrgastinformationssystems programmiert werden, zum anderen müssen Backendsysteme für die Aufbereitung des vorgesehenen Inhalts und nötige Übertragungsschnittstellen erstellt werden. Diese Kosten münden schnell in obere sechs- oder siebenstellige Beträge.

Kosten fallen nicht nur einmal je individuellem Design an, sondern vielfach – nämlich in jedem einzelnen Fahrgasinformationssystem bzw. Fahrzeugtyp, in dem es zur Anwendung kommen soll.

Auf der anderen Seite ist der Markt der Fahrzeuganbieter:innen relativ klein. Sie bieten ihre Fahrzeuge also mehrfach für unterschiedliche Aufgabenträgerorganisationen oder Verkehrsunternehmen an. Ein Designstandard, der per Konfiguration hinsichtlich Inhalt und Markenauftritt anpassbar ist, kann also mehrfach wiederverwendet werden. Softwarekosten und der folgende Wartungs- und Weiterentwicklungsaufwand sinken deutlich.

Detaillierte Grafik: Kosteneinsparungen Vergleich zwischen individuellen Designvorgaben versus einem Standarddesign
Die Grafik zeigt einen visuellen Vergleich zwischen „Heute: Kosten pro individueller Designvorgabe” und „Vision: Ein Design für die Branche”. Ein vertikaler Balken zeigt den Vergleich des Aufwands für die Kategorien: Overhead, Design, User Research, Technische Implementierung in Produktlinien. Es wird geringere Implementierungskosten durch Wiederverwendung geben. Es werden Kosteneinsparung und Qualitätsverbesserung durch Lerneffekte und bessere Dokumentation geben.
Detaillierte Grafik: Kosteneinsparungen Vergleich zwischen individuellen Designvorgaben versus einem Standarddesign
Quelle: Deutsche Bahn AG